Wanderung in Sprötze

Eine wunderschöne Tour durch die Nordheide

Meine erste Wanderung nach knapp 20 Jahren Pause, wahnsinn!

Deutschland, Lockdown und auf der Intensivstation ist die Hölle los. Mein Bauch rebelliert gegen den ganzen Streß und mein Kopf sagt mir nimm dir eine Auszeit in der Natur!

Wie gerne, würde ich gerade in den Tierpark oder ähnliches gehen, aber alles hat zu. Also müsste eine Alternative her.

Schließlich soll man so wenig Kontakte wie möglich haben, also wie wäre es mit wandern.

Gedacht und dann mal google gerfragt, wo man denn in der Nähe von Hamburg so wandern kann! Und so kam die Nordheide in meinen Fokus.

Also den über 20 Jahre alten Wanderrucksack gepackt und ins Auto und los nach Sprötze

Zahlen, Daten, Fakten

Länge der Wanderung: ca. 8km
Aufstieg: 100m
Abstieg:120m
Dauer der Wanderung: Ca. 2h ohne Pause
Erreichbarkeit: Mit dem Auto und der Bahn (kleiner Tipp: Ihr könnt am Bahnhof kostenlos parken)
Start- und Ziel: Bahnhof Sprötze (Rundwanderung)
Wegbeschaffenheit: meistens Forst- und Waldwege, im Gebiet der Heide teilweise auch Sandwege
Highlights: Brunsberg, Heidelandschaft (am schönstenim August zur Blüte), Höllenschlucht
 
 

Wegbeschreibung

Bei strahlendem Sonnenschein parkte ich das Auto am Bahnhof von Sprötze. Rucksack auf und hinein ins Abenteuer. Durch die Unterführung am Bahnhof ging es auf die andere Seite der Gleise. Nach kurzen Orientierungsschwierigkeiten meinerseit ging es aber auch schon den Hügel hoch, Bergauf traue ich mich hier einfach nicht zu sagen. Am Ortschild hatte ich den ersten Schmunzler, denn es stand kein nachfolgender Ort drauf, also hinein ins irgendwo.

Nach einem gutem Stück auf der Forststraße biegt der Weg nach links ab ins Naturschutzgebiert Brunsberg. Es geht immer weiter den Hügel hoch. Und dann türmt er sich auf, der Brunsberg mit seiner stattlichen Höhe von 130m über NN. Noch denke ich, das wird ja easy da hoch, aber ich sollte eines besseren belehrt werden. Der weiche Sand macht es anstrengend. Aber endlich oben angekommen, habe ich einen wunderbaren Weitblick über die Heidelandschaft und fast bis Hamburg. Ich setze mich kurz und genieße die Stille.

Nach meiner kurzen Genusspause geht´s weiter. Genauer betrachtet, sehen die Wege zum Brunsberg aus wie ein Stern.

Ich orientiere mich weiter Richtung Höllenschlucht. Die sandige Wege werden weniger und die Heidelandschaft weicht dem Wald. Und da gerade alles so wunderschön anfängt zu Blühen ist der Duft im Wald noch einmal ganz besonders.

Nach knapp 1km habe ich den Eingang zur Höllenschlucht gefunden. Von oben betrachtet würden sich Leute, die aus den Bergen kommen jetzt wahrscheinlich kringelig lachen, aber es geht schon gut runter. Und so wandere ich durch die Höllenschlucht.

Nach durchqueren der Schlucht führt der Weg weiter auf einem Forstweg. Die Wege hier sind super markiert. Und ich folge einem weißem Schild mit dem grünen Punkt. Auch hier genieße ich noch einmal die Geräusche und den Duft des Waldes. Ich sitze da, mit geschlossenen Augen und fühle mich beobachtet, aber ich hatte niemanden komme gehört. Also Augen auf und gucken, ob mich mein Gefühl nicht täuscht. Aber es täuschte mich nicht. Nicht weit von mir standen 3 Rehe, die mindestens genau so doof, wie ich aus der Wäsche bzw. dem Wald schauten. Ich entschied mich weiter zu gehen und schwups waren die Rehe auch wieder im Schutz des Waldes verschwunden.

Der Weg biegt nach rechts ab und ich komme so langsam wieder zurück Richtung Heidelandschaft. Da mich der Blick auf den Brunsberg von der anderen Seite auf den Brunsberg schon so begeistert hat, biege ich hier noch einmal ab und mache hier meine Brotzeit. Wozu habe ich schließlich die ganzen Leckereien im Rucksack. Und außerdem habe ich schon mehr als die Hälfte des Weges geschafft. Da darf man dann schon einmal Pause machen. Nach meiner Pause kehre ich zurück auf den eigentlich geplanten Weg und gehe außen am Naturschutzgebiet vorbei.

Die Tour auf Komoot

Ich folge dem Weg eine ganze Weile bevor ich erneut nach rechts abbiege und so langsam die ersten Häuser von Spötze vor mir auftauchen. So ein Häuschen im Wald das hat schon was. Wobei mir da bestimmt auf Dauer der Trouble aus der Großstadt fehlen würde. Während ich als schon die ersten Häuser sehe ist links von mir eine Höhle. Ich fühle mich sofort an die Kindheit zurückerinnert. Einfach nur mega. Wir haben früher ständig Höhlen und Buden gebaut. Und so kommt das innere Kind in mir durch und ich krabbel rein. Natürlich muss das auch bildlich festgehalten werden.

Je weiter ich gehe, desto mehr lande ich wieder in der Zivilsation und wandere auch durch einen Teil von Spötze und da sehe ich schon die Gleise vor mir. Krass schon zu Ende die erste Wanderung nach über 20 Jahren.

Fazit

Wunderschöne Wanderung, auch ideal für einen halben Tag. Am Wochenende kann es hierziemlich voll werden. Auch Reiter nutzen das Gebiet zum Ausreiten, also immer Augen auf wo man hintritt.

Zur Heideblüte ist die Wanderung besonders schön. Das kräftige Lila der Heide ist einfach wunderschön.

Ich bin diese Wanderung nicht nur einmal gelaufen.

Schreibe einen Kommentar