Vorbereitung auf ein Trekkingabenteuer

Wer jetzt erwartet hier einen Bootcamp Plan zu finden, den muss ich leider enttäuschen. Natürlich ist eine solide Grundfitness erforderlich und ich werde dazu auch noch den ein oder anderen Tipp geben. Wer mich kennt, weiß, dass ich mich gerne bis an die Grenzen bringe, aber auf einem Trekking-Abenteuer braucht euer Körper Kraft für jeden Tag und es muss nicht immer das Maximum sein. Aber die Vorbereitungen starten ganz woanders, also fangen wir vorne an.

Was sollten wir als erstes checken?

Natürlich die Ausrüstung. Je nachdem wo es hingeht zum Trekking benötige ich eine entsprechende Ausrüstung. Daher checkt als erstes das Gebiet aus in dem es zum Trekking gehen soll. Das heißt wie ist das Wetter generell, wie sind die Temperaturen zu der Zeit, zu der ich los möchte. Ist das Gebiet zu diesem Zeitpunkt überhaupt schon wanderbar oder brauch ich eher Tourenski?

Ihr merkt Fragen über Fragen. In Beispiel Norwegen Femundsmarka Nationalpark sind die Temperaturen am Tage bis zu 16 Grad und Nachts 8-10 Grad. Das heißt, checkt eure Schlafsäcke aus, wie ist die Comforttemperatur (TComf.)? Der obere Grenzbereich ist interessant anzuschauen, aber wichtig ist eure Comforttemperatur. Bei einer Temperatur in der Nacht zwischen 8 und 10 Grad würde ich einen Schlafsack wählen der eine Comforttemperatur von 0° hat, denn kälter kann es immer werden, und wenn es euch zu warm ist, dann lasst einfach den Schlafsack einen Spalt offen. Auch bei der Isomatte achtet auf einen hohen R-Wert. Auch hier würde ich eine Isomatte mit einem R-Wert über 3 anpeilen. Wenn ihr jetzt sagt ich friere nicht so schnell, dann reicht euch vielleicht eine mit einem R-Wert von 2,5. Drunter würde ich in Norwegen auf keinen Fall gehen.

Wie wunderschön ist es bitte im Femundsmarka Nationalpark?

Solltet ihr nachts anfangen zu frieren, habt ihr immer noch die Möglichkeit euch eine Mütze aufzusetzen, denn die meiste Wärme verliert man über den Kopf. Kleiner Pro-Tipp, eine mit warmem Wasser, nicht kochend, gefüllte Nalgene Flasche eine halbe Stunde vor dem Schlafen, in den Schlafsack und ihr kommt in einen wohlig temperierten Schlafsack. Und noch ein Tipp am Rande, eine warme Brühe oder einen Tee vor dem Schlafen gehen wirkt wahre Wunder.

Zelt: Achtet darauf, dass das Zelt zu eurer Tour passt. Beim Norwegen Abenteuer bekommt ihr es gestellt, also ist es speziell auf die Bedürfnisse für Norwegen ausgelegt. Solltet ihr später auf ein Abenteuer mit eigenem Equipment gehen, dann achtet auf eine hohe Wassersäule, denn Regnen kann es immer und überall und mit dem Klimawandel werden die Wetter Eskapaden auch immer extremer. In Deutschland beispielsweise hat man auf Trekkingplätzen oft Holzplattformen, entweder ihr seid super in Knoten oder aber nutzt spezielle Heringe eben genau für solche Plattformen. Und vor oder nach der Saison immer die Imprägnierung auffrischen.

Regenbekleidung sollte auf keinem Outdoor Abenteuer fehlen, ob ihr jetzt Team Poncho, Regenjacke und Regenhose, oder vielleicht etwas ganz anderes nutzt, achtet auf eine entsprechend hohe Wassersäule, falls die Sonne mal wieder in Strömen scheint.

Wählt für euer Abenteuer eingelaufene Wanderschuhe, sonst es schneller vorbei als es angefangen hat, da es schmerzende Blasen an den Füßen gibt. Welche Art von Schuh kommt immer ganz auf das Gebiet an. In Norwegen würde ich wahrscheinlich Köchelhohe Leichtwanderschuhe favorisieren. Und nicht vergessen die Imprägnierung lässt irgendwann nach, also vor der Tour nochmal nachlegen.

Kleidung: Da Scheiden sich jetzt wahrscheinlich auch wieder die Geister, aber ich nutze viel Kleidung aus Merino. Achte bei dem Kauf darauf, dass sie Mülsing frei ist. Merino bietet den Vorteil, dass es Gerüche nicht so schnell annimmt, wirkt antibakteriell, wärmt im Winter und kühlt im Sommer und kratzt nicht auf der Haut. Ich verfolge dann das Zwiebelprinzip. Als Hose nutze ich eine Zipp-Off Hose, denn sollte es einmal doch wärmer sein sollte als erwartet oder es muss durch einen Fluß gefurtet werden, dann Hosenbeine ab und Schuhe und Socken gegebenenfalls auch aus und weiter gehts. Eine wärmende Fleeceschicht darf auf keinen Fall fehlen und gute Wandersocken am besten aus Merino sollten auch nicht fehlen. Ich nutze richtige Trekkingsocken, da sie an der ein oder anderen Stelle mehr Polsterung haben. Für die Nacht evtl. eine Leggings aus Merino. Und ein Schlafshirt. Ein Satz Wechselkleidung, falls ihr doch mal so richtig nass werden solltet und eurem Abenteuer steht nicht mehr im Wege.

Eine kleines Hygieneset, aus biologisch abbaubarer Seife, Zahnbürste und Zahnpasta oder Zahnputztabletten, einer Deocreme und Sonnenschutz sollte nicht fehlen. Für die Damen immer noch eine Bürste und Zopfgummis bei längeren Haaren nicht vergessen, Damenhygienartikel auch nicht vergessen, am besten Mehrweg, wie eine Menstruationstasse.

Damit haben wir unseren Ausrüstungscheck schon sehr gut abgeschlossen. Bei TerrifiedTourist bekommt ihr eine Packliste mit den wichtigsten Details, was ihr so benötigt. Deswegen auch hier wieder der Tipp, immer nach Packliste packen. Kein unnötiges Gewicht schleppen.

Aber wie bereite ich mich nun genau vor?

Wenn du jedes Wochenende auf Tour bist und fit wie ein Turnschuh, dann braucht es wahrscheinlich keine große Vorbereitung außer das Probepacken vom Rucksack und das Wohlfühlgewicht auschecken, sofern du es noch nicht kennst. Solltest du neues Equipment vor der Saison erworben habe, teste es im heimischen Wohnzimmer, dass du sicher im Umgang bist.

Eure Vorbereitung startet nicht erst eine Woche vor dem Abenteuer, sondern im Idealfall 2-3 Monate vorher. Wir fangen als erstes damit an unsere Schritte zu erhöhen und versuchen jeden Tag 10.000 Schritte am Tag zu gehen. Baut Ausdauersportarten in euren Alltag ein, wie Radfahren, Joggen oder Schwimmen. Get out off your Comfortzone. Klar ist es einfach den Aufzug zu nutzen, aber nutze ab jetzt einfach konsequent die Treppen. Auch das erhöht euer Fitnesslevel.

Es kann jederzeit sein, dass euch auf euer Route Abschnitte begegnen, die Trittsicherheit erfordern, klar, kann ich das nicht immer unter Draußenbedingungen trainieren, aber ein gutes Gleichgewichtstraining und Stabilisierungsübungen für die Fuß- und Beinmuskulatur ist unerlässlich. Yoga kann euch hier super unterstützen. Das trainiert nicht nur die Beinmuskulatur, sondern auch die Rumpfmuskulatur. Auch hier brauchen wir eine gute Grundkonstitution.

Zu all dem ganzen Sport, darf eine gesunde und ausgewogene Ernährung nicht fehlen. Ob die nun vegetarisch, von allem etwas oder vegan erfolgt völlig egal, achtet auf genug Vitamine und Nährstoffe und Eiweiß für den Muskelaufbau.

Für ein Trekkingabenteuer muss man kein Spitzensportler sein, eine gute Grundfitness ist trotzdem unerlässlich.

Aber nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch die mentale Einstellung hat was damit zu tun, wie mein Trekkingabenteuer am Ende wird. Bin ich der Typ der schnell an allem die Lust verliert oder der Typ immer 150%? Sollte euch die Angst einmal übermannen auf der Tour, dann redet mit eurem Teampartner drüber. Ängste sind ganz normal und reden hilft. Ihr findet zusammen eine Lösung, wie es weiter geht. Seit ehrlich miteinander. Respekt vor einer Herausforderung zu haben ist nicht schlimm und im Team geht vieles leichter.

Zur weiteren Vorbereitung gehört natürlich eine Tourenplanung. Da ihr bei TerrifiedTourist schon eine fertig geplante Route wandert, verzichte ich hier auf Tipps und Tricks zur Tourenplanung. Dazu wird es später noch einmal einen eigenen Artikel geben. Wenn ihr generell mal wissen wollt wie man eine Fernwanderung plant findet ihr den Blogartikel hier.

Mirkoabenteuer vor der Haustür

Und jetzt raus mit euch, nutzt euren gepackten Rucksack und macht eine Wanderung mit eurem Equipment. Nehmt euch was Schönes zu Essen mit und macht aus eurem Equipmenttest ein richtiges Mikroabenteuer. Zeit im Wald ist einfach Qualitytime. Ich würde als Testwanderung eine Länge von 15km vorschlagen und wenn es die Möglichkeit gibt Höhenmeter mit zu nehmen, dann do it. Auch in Norwegen werden euch Höhenmeter erwarten. Vielleicht schlaft ihr auch schon eine Nacht draußen im Zelt. Hier im Norden habe ich da zum Beispiel die Möglichkeit über wildes Schleswig-Holstein mir einen Trekkingplatz zu buchen und so schon einmal so naturnah wie möglich zu übernachten.

Und jetzt viel Spaß bei euren Vorbereitungen und Mikroabenteuern. Damit ich weiter so tolle Blogartikel für euch schreiben kann, würde ich mich freuen, wenn ihr meinen Code ANNE-WANDRT20 bei eurer Buchung nutzt und meine Arbeit damit unterstützt.

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